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Die DMX Lichtsteuerung
Die DMX Lichtsteuerung

Die DMX Lichtsteuerung für Veranstaltungstechnik

Was ist DMX

Eine DMX Lichtsteuerung ist ein System, das verwendet wird, um Lichtquellen in der Unterhaltungsindustrie zu steuern. Es wird häufig in Theater-, Konzerthallen-, Clubs- und anderen Einrichtungen mit professionellen Lichtanlagen verwendet.

Eine DMX Lichtsteuerung besteht aus einer Steuereinheit und den zu steuernden Lichtquellen. Die Steuereinheit sendet Befehle über ein DMX-Kabel an die Lichtquellen, die die gewünschte Helligkeit, Farbe und andere Eigenschaften annehmen. Diese Befehle werden als DMX-Signale bezeichnet.

DMX (Digital Multiplex) oder DMX512 ist ein standardisiertes, digitales Protokoll in der Lichttechnik. Es wird hauptsächlich in der Bühnen- und Veranstaltungstechnik eingesetzt und basiert auf der RS-485 (EIA-485) Schnittstelle. Steuersignale werden hier zwischen Steuerung und Leuchten über eine asynchrone serielle Schnittstelle übertragen.

Was kann DMX

DMX kann Leuchten nicht nur dimmen und Farbwerte verwalten. Über das Steuerprotokoll werden bewegliche Leuchten (Moving Heads) auch ausgerichtet, fokussiert und geführt. Damit sind auch komplexe Bühneninszenierungen und die verschiedensten Lichtstimmungen möglich. Über die Programmierung der Abläufe können diese automatisiert abgerufen werden.

Einer der Hauptvorteile einer DMX Lichtsteuerung ist die Möglichkeit, Lichtquellen individuell und in Echtzeit zu steuern. Dies ermöglicht es, dynamische Lichteffekte und -shows zu erstellen, die die Atmosphäre eines Ortes verändern können. Eine DMX Lichtsteuerung kann auch mehrere Lichtquellen gleichzeitig steuern, was die Erstellung von Shows vereinfacht.

Ein Nachteil von DMX Lichtsteuerungen ist, dass sie relativ teuer sind und eine gewisse Einarbeitung erfordern. Es ist wichtig, dass das DMX-Kabel ordnungsgemäß verlegt und angeschlossen wird, um sicherzustellen, dass die Steuereinheit die Lichtquellen korrekt steuern kann. Es ist auch wichtig, dass die DMX-Signale korrekt formatiert sind, um sicherzustellen, dass die Lichtquellen wie erwartet reagieren.

Technik

Das DMX Netzwerk besteht aus einem Sender (Steuerung) und Empfängern (Leuchten).
Diese werden in Reihe über ein Steuerkabel verbunden. Über eine Steuerleitung wird mit 250 kBit/s über maximal 512 Kanäle gesendet. Jeder Kanal ist mit 8 Bit codiert und arbeitet mit Werten zwischen 0% und 100%. Standardmäßig werden 5-polige Kabel zur Datenübertragung eingesetzt. In der Praxis finden aber häufig 3-polige Kabel Verwendung, da die 2 verbleibenden Pole meist nicht genutzt werden. An einen Kabelstrang von maximal 500 Metern werden maximal 32 Scheinwerfer in Reihe angeschlossen. Am letzten Teilnehmer einer Reihe wird diese mittels eines Terminators geschlossen, dieser verhindert eine Signalreflexion.
Bei dem Setup werden den einzelnen Scheinwerfern in der Reihe einzelne Kanäle zugewiesen. Wie viele Kanäle ein einzelner Scheinwerfer belegt, liegt an der Anzahl der Funktionen, die dieser Scheinwerfer ausführen kann. Die Kanäle werden am Scheinwerfer eingestellt. Hat der 1. Scheinwerfer Kanal 1 und belegt 6 Funktionen, erhält der nächste Scheinwerfer Kanal 7 als Startkanal. Wird Scheinwerfern derselben Bauart derselbe Kanal zugewiesen, laufen diese parallel.
Welche Funktion bei der Leuchte bei welchem Befehl aufgerufen wird, ist im DMX Protokoll der jeweiligen Leuchte festgelegt. So kann z.B. der Wert 255 auf Kanal 1 den Strahler ausschalten.
Durch die symmetrische Datenübertragung und die Auswertung der Signaldifferenz bei Sender und Empfänger ist das Signal äußerst unempfindlich gegen äußerliche Einflüsse.
Um das Netzwerk zu erweitern, arbeitet man mit Repeatern und Splittern.

Die Steuerung erfolgt oft über ein manuelles Steuerpult, z.B. durch Light Commander oder vorprogrammierte Systeme für einen automatischen Betrieb. Mittels USB-DMX ist aber auch eine Anbindung an eine PC-Software möglich. Über W-DMX ist auch eine kabellose Übertragung zwischen Sender und Empfänger möglich.

Sind nur wenige Strahler oder ein Einzelner im Einsatz, können einige Varianten auch in einem Standalone-Modus betrieben werden. Die Programmierung einer Szene wird hier direkt am Strahler vorgenommen und verzichtet auf eine externe Steuerung.

DMX Standards

Der ursprüngliche DMX512-Standard wurde von der USITT (United States Institute for Theatre Technology) entwickelt und ist immer noch der am weitesten verbreitete Standard. Er wird hauptsächlich in Theater-, Konzerthallen- und Clubs-Anwendungen verwendet. Der DMX512-Standard ermöglicht es, bis zu 512 Kanäle pro DMX-Universum zu übertragen, wobei jeder Kanal eine separate Lichtquelle steuern kann. Die Datenübertragung erfolgt über RS-485-Schnittstellen und das DMX-Signal wird in 8-Bit-Werten übertragen.

Der DMX512-A-Standard wurde von der ESTA (Entertainment Services and Technology Association) entwickelt und ist eine Weiterentwicklung des ursprünglichen DMX512-Standards. Er wurde entwickelt, um Lichtquellen über längere Distanzen zu steuern und hat eine höhere Übertragungsrate als der DMX512-Standard. Der DMX512-A-Standard verwendet ebenfalls RS-485-Schnittstellen und 8-Bit-Werte, um DMX-Signale zu übertragen.

Der DMX512-B-Standard wurde von der PLASA (Professional Lighting and Sound Association) entwickelt und ist ebenfalls eine Weiterentwicklung des ursprünglichen DMX512-Standards. Er wurde entwickelt, um die Übertragung von DMX-Signalen zu beschleunigen und bietet eine höhere Geschwindigkeit als der DMX512- und DMX512-A-Standard. Der DMX512-B-Standard verwendet ebenfalls RS-485-Schnittstellen und 8-Bit-Werte, um DMX-Signale zu übertragen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die verschiedenen DMX-Standards nicht kompatibel miteinander sind. Es ist daher wichtig, dass die verwendete Hardware und Software den gleichen DMX-Standard unterstützen.

Alternativen zu DMX

Es gibt einige Alternativen zur DMX Lichtsteuerung, die in der Unterhaltungsindustrie verwendet werden. Eine Alternative ist das DALI-System (Digital Addressable Lighting Interface), das hauptsächlich in der Beleuchtungsindustrie verwendet wird. DALI ermöglicht es, Beleuchtungseinheiten individuell und in Echtzeit zu steuern und bietet ähnliche Funktionen wie DMX. Es hat jedoch den Vorteil, dass es über eine standardisierte Schnittstelle verfügt, die von verschiedenen Herstellern unterstützt wird.

Eine weitere Alternative ist das sACN (Streaming ACN) Protocol, das hauptsächlich in der Veranstaltungstechnik verwendet wird. sACN ermöglicht es, DMX-Signale über Ethernet-Netzwerke zu übertragen und bietet eine hohe Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit. Es kann jedoch eine höhere Komplexität als DMX haben und erfordert möglicherweise eine höhere Einarbeitung.

Es gibt auch andere Protokolle wie Art-Net, das hauptsächlich in der Bühnen- und Veranstaltungstechnik verwendet wird, und Kling-Net, das hauptsächlich in der Architekturbeleuchtung verwendet wird. Jedes dieser Protokolle hat seine eigenen Vor- und Nachteile und eignet sich möglicherweise besser für bestimmte Anwendungen als DMX. Es ist wichtig, die verschiedenen Optionen zu vergleichen, um das für die Anforderungen am besten geeignete Protokoll zu wählen.

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